UCEProtect läuft Amok gegen Hansenet

Heute erreichte mich ein Anruf eines Kunden, dass er an zwei seiner Kunden keine Mails mehr schicken könnte, da er dann immer ein Fehlermeldung erhält. Hier einmal eine solche Fehlermeldung:

User and password not set, continuing without authentication.
80.86.176.226 does not like recipient.
Remote host said: 553 Your PROVIDER is BLACKLISTED at UCEPROTECT-LEVEL 3 – See: http://www.uceprotect.net/rblcheck.php?ipr=85.183.242.27
Giving up on 80.86.176.226.

Der besagte Server, der die Mail nicht annehmen möchte ist der Mailserver der Stadt Ingolstadt. Die Stadt Ingolstadt hat anscheinend als Blacklist UCEProtect implementiert und dabei vergessen, dass jeder Administrator, der klar bei Verstand ist, niemals aufgrund einer einzigen DNS-Blacklist Mails abweist sondern immer mehrere befragt. Noch schlimmer ist, dass UCEProtect anscheinend nicht aufgrund von Auffälligkeiten einzelner IPs oder IP-Ranges sperrt. Nein! Die sperren komplette AS-Bereiche, sobald dort nach deren Meinung zu viel Spam rauskommt. In meinem Fall haben die einfach mal den kompletten AS-Bereich von Hansenet/Alice/O2 gesperrt. Mal eben die viertgrößten Provider Deutschlands komplett zu sperren zeugt schon von ziemlicher Dummheit oder Arroganz. Das einzige, was ich jetzt machen kann, ist mich auf www.whitelisted.org zu registrieren und den Vollpfosten von UCEProtect auch noch Geld in den Rachen zu werfen, damit ich an deren Kunden wieder Mails verschicken „darf“. Ich hab mich zwar auch schon an den Hostmaster von Hansenet gewendet, aber der kann da so schnell natürlich auch nichts machen.

Übrigens scheinen die Leute von UCEProtect wirklich ziemlich arrogant zu sein. Der Eindruck kommt einem zumindest, wenn man mal hier liest. Ganz nett ist auch die Lektür dieses Artikels dazu.

Ich möchte die Leute von UCEProtect hier wirklich nicht beleidigen. Ich kenne die nämlich nicht persönlich. Aber die Methoden sind schon recht suspekt. Ach ja: Die scheinen ein Projekt Bayerischer Behörden zu sein. Aber die verstecken sich in Anonymität.

Tags » , , , «

Autor:
Datum: Mittwoch, 23. Juni 2010 18:54
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: IT

Feed zum Beitrag: RSS 2.0 Diesen Artikel kommentieren

14 Kommentare

  1. 1

    Gleiches Problem ist eben hier aufgetaucht mit der Stadtverwaltung München. Diese UCEProtect schiesst meiner bescheidenen Meinung ein wenig über sein Ziel hinaus.

  2. 2

    Hi :)

    Bin gerade per Zufall hier rüber gestolpert, und muss dazu mal was los werden.

    Ich bin UCE-User, verwende selbst die level1 liste von UCE. Was dir zum Verhängniss wurde, war die Liste LvL3, die sogar Arcor/Vodafone listet. Diese Liste ist NICHT für den Produktivbetrieb geeignet: „Diese Liste ist für Hardliner bestimmt. Sie kann möglicher Weise Kollateralschäden anrichten, wenn Sie sie als Blocker benutzen.“

    Schuld ist also bitte nicht UCE-Protect sonder der Admin der so was einsetzt.

    Danke für eure Aufmerksamkeit :)
    Euer tbe

  3. 3

    Moin tbe,

    das mit den unterschiedlichen Listen ist mir auch bewußt. Was sich mir nur nicht erschließt: UCE-Protect ist ein Projekt der Bayrischen Städte und Landkreise. Meine Kunden konnte einige bayrische Städte und Landkreise nicht mehr erreichen. Da stellt sich doch die Frage, welcher Vollhonk da bei diesen Städten den Mailserver wartet. Mir lag der Verdacht nahe, dass jemand, der auch intensiv mit den Machern von UCE die Mailserver dieser Städte betreut. Ich würde sogar vermuten, dass diese bayrischen Städte den Betrieb der Mailserver an die Orignaisation, die UCE-Protect betreibt vergeben hat. Zumindest diejenigen, die UCE-Protect mit ins Leben gerufen haben. Und stellt sich dann doch die Frage, wie durchgeknallt der Verein sein muß, ein Level3-Listing als Nogo zu klassifizieren. Mal ganz davon abgesehen, dass man NIEMALS anhand einer einzigen RBL eine Entscheidung über Reject oder Accept fällt. Das ist in der Regel Selbstmord.
    Ob die Zusammenhänge zwischen UCE-Protect und diesen Städten und Gemeinden nun wirklich so ist, weiß ich nicht. Aber für mich liegt der Verdacht nahe.

  4. 4

    Nachtrag:

    Es gibt noch die Listen 1 und 2, die einzige die in einer Produktivumgebung genutzt werden sollte ist 1. 2 kann aber gut im Spamassassin eingebaut werden, 3 wie gesagt, finger weg

  5. 5

    Die haben ja eine achso tolle whitelisted.org domain wo du dich dann für teures Geld freischalten lassen kannst, nun kann man sich seinen Teil denken.

    LG chili

  6. 6

    Wenn bayrische Städte UCE-Protect einsetzen sind sie selbst schuld. So einen Quatsch kann man nicht ernst nehmen. Wenn meine Mails die Empfänger nicht erreichen, deren Provider UCE-Protect einsetzen, ist das das Problem deren Provider und nicht meins.

  7. 7

    Hallo,

    ich habe das gleiche Problem. Das Produkt UCE-Protect ist eine sehr fragwürdige Lösung.
    Unser Mailsystem ist aus welchen Gründen auch immer auf die Blacklist von UCE-Protect
    gekommen und nimmt nun keine E-Mails mehr von uns an. Auch die Webseiten vom Hersteller
    sieht nicht unbedingt seriös aus, es wundert mich wirklich das
    eine öffentliche Einrichtung Geld für so ein Produkt ausgiebt.

  8. 8

    Mich trifft dies Affentheather bei der LH München seit 2 Jahren immer wieder. Ich werden „geblacklistet“ und soll mich dann in Form eines Online-Gnadengesuches „wihtelisten“ lassen. Einmal war ich gemeinsam mit ca 15 Millionen Telekom-Kunden unerwünschter E-Mailversender – trotz Aufforderung einer Fachbteilung, die jedoch nicht wusste, welche Halb.-A. im „elektronischen Schrtiftverkehr“ das Sagen haben…

  9. 9

    Ich war über mehrere Arbeitgeber von UCEProtect betroffen. Sowas unseriöses hat die Welt noch nicht erlebt.

    Klar. In einer perfekten Welt sollte man nie auf einer Blacklist landen. Nur, einerseits gibt es Umgebungen in denen sich Backscatter leider nicht komplett verhindern lässt (!!) und andererseits hilft einem UCEProtect auch überhaupt nicht bei der Fehlersuche.

    In meinem momentanen Umfeld dürften wir nämlich nie geblacklistet werden, sind es trotzdem gelegentlich. Fehlersuche anhand nur eines Zeitstempels ist bei regem Mailverkehr absolut unmöglich.

    Dass jedenfalls das Land Bayern etwas mit diesem Verein zu tun hat kann ich zu 100% verneinen.

  10. 10

    Ich hab das Thema mal direkt bei der Stadt München eingetütet.

    http://direktzu.muenchen.de/ude/messages/abschaffung-uceprotect-als-spamfilter-der-stadt-muenchen-44201

  11. 11

    (@Mod bitte ggf. mit vorigem Post mergen, danke)

    Ich bitte noch alle die das lesen um Mithilfe bei der Verbreitung des Beitrags zur Stimmensammlung. Danke.

  12. 12

    Im Gegensatz zu Firmenkunden sind Kommunen nicht auf den Empfang von Mails angewiesen. Aus diesem Grund können hier auch Filter von UCEPROTECT eingesetzt werden.

    Wer keine Mails empfängt bekommt auch keinen Spam.

    Falls jemand etwas an Kommunen senden muss kann schließlich auch ein Fax schicken.

  13. 13

    Ebenfalls Probleme mit UCEProtect, eine unserer Mailadressen war betroffen (wir haben 8 Domains), diese wurde abgeschaltet und der Rest überprüft…. in allen Listen kostenlos delisten können nur bei UCE Protect nicht, sofortige Löschung mittlerweile 96 Euro , sonst 7 Tage warten, Kontaktaufnahme nicht möglich Sollte man das Formular zur Kontaktaufnahme verwenden um Eintrag löschen zu lassen wird man mit weiterer Sperre bedroht…. ebenfalls kein Impressum aber weitere undurchsichtige Webseiten (ebenfalls ohne Impressum) , Auffällig ist das wohl in all den Jahren keine juristischen Schritte eingeleitet wurden…. daher wäre eine „bayrische“ Beteiligung schon möglich und vielleicht meint der Herr Körner nicht die Bayrische Landesregierung sondern eher die Herren aus Pullach…… ich bin verärgert und werde mich um den Kram kümmern da schrecken mich auch keine Hintermänner . Die Bloßstellung von Admins , Firmeninhabern oder Nutzern geht absolut gar nicht, hier sollte man was tun.

  14. 14

    Aufmerksames Lesen nuetzt:
    http://www.aaroncake.net/misc/showthought.asp?thought=57

Kommentar abgeben

*