Urlaub an der Nordsee in St. Peter-Ording

Unser Urlaub in St. Peter ist ja nun schon „etwas“ her. Aber ich möchte trotzdem noch den Bericht nachliefern. Einige haben ja auch schon des Öfteren danach gefragt…

Sonntag, 24.10.

Wir sind den Anreise-Tag recht locker angegangen und sind deshalb auch erst gegen Mittag ganz entspannt losgefahren. Das Wetter war gut und die Autobahn in Richtung Heide frei. Allerdings muss ich ja sagen, dass die Straßenverkehrsbehörde in Schleswig-Holstein ’nen Schuss hat. Ständig wurde das Tempo wegen „Straßenschäden“ auf 80 (!) reduziert. Da war NICHTS! Da konnte man entspannt 150 fahren!

Im Strandgut Resort angekommen, ging es gleich mit einer guten Botschaft los: Wir haben unser Zimmer zu dem vergünstigten Spartarif „Gut gespart“ bekommen. Das heißt unterm Strich: Unser Zimmer mit seitlichem Meerblick für 20 Euro weniger pro Nacht. Das doch mal fein! Unser Zimmer war auch top und das Hotel sehr gut gepflegt. Nun ja: Es ist ja auch noch recht neu. Einzig die Glaswand zur Dusche ist etwas gewöhnungsbedürftig. Man kann zwar nen Vorhang davor machen, allerdings nur von außen. Wenn der Vorhang offen ist, kann man dem anderen theoretisch beim „Wasserlassen“ zugucken.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, haben wir erst einmal die Gegend um unser Hotel erkundet. Danach sind wir erst einmal auf dem Steg in Richtung Wasser aufgebrochen. Aber da wir tierisch Hunger hatten, sind wir nicht mehr ganz bis zum Wasser gelaufen. Das ist nämlich doch ein ganzes Stück! Also sind wir auf die Suche nach einem Restaurant gegangen. Wir haben uns dann für das Stilbruch entschieden. Wir hatten jeder ein schönes Stück Fleisch. Das Essen war ganz gut. Allerdings hörte man aus der Küche des Öfteren das „Bing“ der Mikrowelle. Beim Zahlen sind wir dann etwas ins Schwimmen gekommen. Wir sind davon ausgegangen, dass man in einem zentral gelegenen Restaurant mit Karte zahlen könnte. Aber das war nix. Die wollten nur Bargeld!

Montag, 25.10.

An unserem ersten Morgen sind wir erst einmal in den Ort gegangen, um irgendwo zu frühstücken. Wir wollten eigentlich nicht über 10 Euro pro Nase für Frühstück ausgeben, wie in unserem Hotel. Allerdings hatte das Café, das Susan sich den Abend vorher ausgesucht irgendwie zu, obwohl draussen nichts dran stand. Wir haben dann erst mal bei meinem Onkel Ulli angerufen, ob er einen Tipp für uns hätte. Er kennt St. Peter nämlich gut, weil er mit der dortigen Tourismus-Branche geschäftlich viel zu tun hat. Er hat uns dann vorgeschlagen ins Café Rasmus zu gehen, was wir dann auch getan haben. Das Frühstück war richtig gut! Und das Beste: Ulli hat uns eingeladen!

Danach sind wir zu einem schönen langen Spaziergang ans Wasser aufgebrochen. Das Wetter war bestens und wir haben viele Fotos machen können. Wir sind dann vom Steg aus rechts am Wasser entlang gelaufen und wollten eigentlich bis zur nächsten Ansammlung von Pfahlbauten. Aber auf halbem Weg kamen wir auf einmal nicht mehr weiter, weil das Wasser uns den Weg versperrte. Es war auch schon zu breit, um noch rüber zu springen. Also mussten wir wieder umdrehen.

Nachmittags sind wir dann nach Büsum gefahren, weil wir Karten für die Fahrt nach Helgoland kaufen wollten und uns den Ort ein wenig angucken wollten. Viel los ist da nicht bis auf die Fussgängerzone. Die ist richtig „niedlich“. Aber es war recht windig und regnete ab und zu. Der „Strand“ in Büsum ist eigentlich gar kein Strand. Dort war irgendwie nur Gras. Aber wahrscheinlich war gerade Flut.

Auf dem Rückweg haben wir uns noch das Eidersperrwerk angeschaut. Auch dort war es ganz schön stürmisch. Aber wir konnten uns ansehen, wie ein paar kleine Schiffe eingeschleust wurden.

Abends bin ich dann noch einmal alleine in St. Peter zum Strand runter, weil ich ein paar schöne Fotos bei Sonnenuntergang machen wollte. Da die Wolken vom Sturm des Nachmittags gerade aufbrechen wollten, hatte ich Hoffnung, dass die Bilder auch ein wenig dramatisch werden. Leider sind die Wolken nicht ganz aufgebrochen. Aber sind trotzdem ein paar schöne Bilder entstanden. Allerdings hatte ich den Himmel hinter mir an Land nicht beobachtet. Und auf einmal Stand mir da eine richtig dunkle Wolkenwand im Weg und es wurde richtig stürmisch und regnete in Strömen. Ich musste auf dem Steg teilweise stehenbleiben, um nicht weggeweht zu werden. Glücklicherweise hatte ich die richtigen Klamotten an. Aber ich war echt froh, wieder im Hotel zu sein.

Danach wollten wir eigentlich irgendwo was essen gehen. Aber nirgendwo konnte wir mit EC-Karte bezahlen nicht mal bei Gosch. In einem Restaurant wurde uns erzählt, dass das nicht ginge wegen der schlechten Leitung und dass sie mal ein Gerät hatten aber viel zu viele Fehlbuchungen hatten. Wer’s glaubt. Es gibt genau zwei Gründe, keine Kartenzahlung zu akzeptieren: Geiz wegen der Transaktionsgebühren oder Schwarzgeld. Das geht mit den Dingern nämlich nicht mehr so gut. Also waren wir dann doch im Hotel was essen. Da kann man sich das wenigstens auf sein Zimmer schreiben lassen.

Dienstag, 26.10.

Am Dienstag mussten wir richtig früh aufstehen (gegen 6:00 Uhr), da wir früh in Büsum sein mussten (ca. 45 Minuten Fahrtzeit), um unser Schiff um 9:00 nach Helgoland zu bekommen. Gefrühstückt haben wir schon um 7:00 im Hotel, da uns das in dem Fall am einfachsten schien. Schlecht war die Entscheidung nicht, da das Frühstücksbuffet doch ziemlich reichhaltig und gut war.

Nach einem recht entspannten Anfang wurde die Überfahrt dann doch etwas ruppiger, da die Wellen recht hoch waren. Wir haben gehört, dass das Schiff die Tage davor gar nicht gefahren ist, weil zu starker Seegang war. Bei Susan zeigte der Seegang dann auch gleich Wirkung und sie hat die meiste Zeit auf der Toilette oder draussen verbracht. Bei mir ging es, obwohl ich am Ende dann doch froh war, als wir in den durch die Mole geschützten Hafen von Helgoland eingelaufen sind.

Am Anfang der Überfahrt hatten wir die Möglichkeit, kostenlos ein paar Karten für eine Führung zu den Seehunden auf der Insel Düne zu ergattern. Wir hatten Glück, denn die Seehunde waren der eigentliche Grund, warum wir nach Helgoland wollten. Wir haben dann von der Hauptinsel aus mit einem kleineren Fährschiff zur Düne übergesetzt, wo uns schon ein junger Typ erwartete, der uns zu den Seehunden führte und uns einiges dazu erzählte. Unter anderem haben wir erfahren, dass sich die Tiere erst seit einigen Jahren wieder dort heimisch fühlen und es von Jahr zu Jahr mehr werden. Ansonsten sind wir auf der Düne noch an der bunten Ferienhaussiedlung vorbeigekommen. Den Flugplatz konnte wir aber nicht sehen.

Nachdem wir wieder auf der Hauptinsel waren, sind wir die Treppen vom Unter- zum Oberland hinaufgegangen. Susan brauchte erst mal einen Tee, den wir dann dort in einem kleinen Café auch „To Go“ bekommen haben. Anschließend sind wir dann einmal durch den Ort in Richtung Wiese und „Lange Anna“ gegangen. Meine Herren, war das stürmisch da! Vor allem an der einen Stelle des Rundweges, wo der Wind durch eine Art Einkerbung in das Profil der Klippen wie in einer Düse beschleunigt wurde. Da musste ich meine Mütze schon fast festhalten!

Da wir nicht mehr all zu lange Zeit hatten, sind wir wieder zurück in den Ort. Ich hatte noch Hunger und musste mir bei Kochlöffel ein halbes Hähnchen holen. Susan hat das lieber gleich gelassen :o). Bevor wir dann zum Schiff zurück sind, haben wir uns dann doch noch dazu entschieden, in einen der gefühlten 1.000 Duty-Free-Läden zu gehen. Die Schaufenster sind schon echt Krank, wenn da riesige Ampullen Parfüm, regaleweise Zigarettenstangen sowie Schnaps und Liköre nicht in 0,7er sondern Literflaschen rumstehen. Wir haben uns etwas Martini, Mentos, After Eight und Schoki eingepackt. Und hier konnten wir sogar mit Kreditkarte bezahlen! Das muss man sich mal vorstellen: In St. Peter kann man nicht mal mit EC-Karte zahlen. Aber etliche Seemeilen draußen auf der Nordsee kann man auf dem kleinen Helgoland selbstverständlich auch seine Mastercard zücken.

Nachdem wir noch einmal an den kleinen süßen bunten Hafenhäuschen vorbei zum Schiff gegangen sind, ging’s dann auch schon bald wieder los in Richtung Büsum. Kaum waren wir aus der schützenden Mole vom Helgoländer Hafen raus, wurde es wieder gut wackelig m Schiff. Dieses Mal war es aber nicht ganz so schlimm und auch Susan hat die Rückfahrt wesentlich besser überstanden.

Als wir dann spätabends und im Dunkeln wieder im Hotel waren, wollten wir dann doch noch was Essen. Immerhin hatte Susan ja im Endeffekt den ganzen Tag lang nichts wirkliches gegessen. Für den Abend haben wir uns dann für den Italiener Rialto entschieden. Die Entscheidung war eigentlich sehr gut! Erstens konnten wir mit Karte bezahlen und zweitens war das Essen echt lecker, gut und auch viel. Leider ein wenig zu viel. Wir wollten beide etwas vorweg essen und dann noch „was Richtiges“. Leider war die Vorspeise schon so viel, dass man da auch bequem hätte von satt werden können. Aber das ist ja eh eine Krankheit, dass man in letzter Zeit überall eine Vorspeise eigentlich nicht mehr vorweg essen kann. Es sei denn, man hat seit ner Woche nichts gegessen. Nichtsdestotrotz war das Essen wie schon gesagt gut!

Mittwoch, 27.10.

An diesem Tag hätten wir beinahe das Hotel nicht verlassen. Wir sind morgens entspannt im Hotel zum Frühstück gewesen, um uns danach unsere Badesachen im Hotelzimmer anzuziehen und in die Therme zu gehen. Ursprünglich hatten wir geplant, zwischendurch einmal kurz rauszugehen, um eine Klinigkeit zu essen und dann später wieder ins Bad zu gehen. Aber wir waren echt von morgens um 10 oder 11 bis abends um 19 Uhr in der Therme und haben uns schön entspannt. Immer mal wieder etwas planschen, im Whirlpool entspannen und dann wieder mit Blick auf die Nordseeküste „abtropfen“. Das kann man echt nur empfehlen. So entspannt, wie nach dem Tag waren wir schon lange nicht mehr!

Abends sind wir dann doch noch kurz aus dem Hotel raus. Irgendwas mussten wir ja noch essen. Und da uns das Abendbuffet im Hotel nie so richtig umgehauen hatte (zumindest nicht bei dem Preis), sind wir dann doch noch mal mit Bargeld bewaffnet zu Gosch  rüber gegangen und haben jeder einen lecker Fischteller gegessen.

Donnerstag, 28.10.

An unserem letzten vollständigen Tag wollten wir noch mal im Café Rasmus frühstücken. Anschließend haben wir noch einen ausgiebigen Spaziergang entlang der Nordsee in Richtung Norden unternommen. Dieses Mal war uns auch nicht wie am ersten Tag das Wasser im Weg. So dass wir entspannt bis zur nächsten „Hüttensiedlung“ laufen konnten. Es war den Tag wieder ganz schon windig und auch etwas sehr grau drassen. Aber wenn der Wind so richtig pustet und man dick angezogen ist, dann kann man sich einmal alle nervigen Gedanken aus dem Kopf pusten lassen. Lustig war auch der Schaum, den die Brandung am Strand anspülte. Durch den Wind wurden immer wieder einzelne Schaumfetzen über den Strang geweht. Das sah aus, wie weiße Mäuse. Den Rückweg sind wir dann am Deich entlang gelaufen.

Für den Nachmittag haben wir uns spontan noch mal für zwei Stunden Therme entschieden.

Abends wollten wir dann noch irgendwo was essen gehen. Weil’s von außen recht gemütlich aussah, haben wir uns für die Friesenstube entschieden, bei der es gerade Ente im Angebot gab. Die Preise draussen kamen uns aber schon recht „niedrig“ vor. Und auch drinnen sah alles so aus, als wenn die 50er Jahre gerade erst vorbei wären. Das Essen an sich war dann zwar OK aber doch recht „einfach“ zubereitet. Wir haben dann auch nur das gegessen und unser Spezi ausgetrunken und sind wieder gegangen. Wir waren nämlich auch die einzigen Gäste. Eigentlich brauche ich das ja schon fast nicht erwähnen. Aber auch hier konnte man nur bar bezahlen.

Wir sind dann anschließend noch etwas in Richtung St. Peter-Bad gelaufen, um dann die Promenade entlang wieder in Richtung Hotel zu laufen. Zwischendurch wussten wir einmal nicht weiter, da wir auf Höhe der Nordsee-Reha-Klinik im Dunkeln den Weg zur Promenade nicht richtig gefunden hatten. Da wir von der Ente nicht so richtig befriedigt waren, haben wir uns in einer anderen Pizzeria noch eine kleine Pizza mit ins Hotel genommen, die wir dann im Bett gegessen haben. Vorher habe ich mir unten an der Bar noch ein schönes Hefeweizen geholt.

Freitag, 29.10.

An unserem Abreisetag haben wir dann noch mal im Hotel gefrühstückt und sind dann, bevor wir abgefahren sind noch mal unten am Wasser gewesen.

Alles in Allem betrachtet kann man sagen, dass das ein zwar kurzer aber doch sehr entspannender Urlaub war. Wir waren viel an der frischen Luft, was uns trotz oder vielleicht gerade wegen des rauhen Wetters richtig gut getan hat! Unseren nächsten Urlaub werden wir dann zu dritt machen. Mal sehen, wann wir soweit sind, dass wir dann auch mit Körnchen kurz verreisen können.

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Datum: Sonntag, 19. Dezember 2010 22:29
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Ein Kommentar

  1. 1

    Tolle Bilder. Wir waren schon mal in St. Peter Ording und es war sehr schön dort. Da werden wir bestimmt wieder Urlaub machen.

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