VMware-Tools unter Gentoo installieren

Irgendwie hab ich immer wieder Probleme gehabt, unter dem Gentoo in meinen VMs die offiziellen VMware-Tools zum Laufen zu bekommen. So wirklich aktuell unterstützt werden die im Portage-Tree ja nicht. Also hab ich mich im Internet mal auf die Suche gemacht und keine richtige Step-By-Step-Anleitung gefunden. Aber ich hab mir mal aus den diversen Quellen was zusammengepuzzlet, was bei mir wunderbar funktioniert. Allerdings hab ich dabei nicht darauf geachtet, ob auch die Treiber für X funktionieren. Ich betreibe in meinen VMs nur Server, da brauch ich sowas nicht. Mir ging’s dabei also hauptsächlich um das Speichermanagement des ESX. Der GBit-Treiber funktioniert auf diesem Wege leider auch nocht nicht. Aber das sollte relativ einfach machbar sein. Ich kompiliere sowas aber immer lieber in den Kernel und nehme keine Module. Also denn: Los geht’s!

Zunächst besorgen wir uns die aktuellste Ausgabe der open-vm-tools von http://open-vm-tools.sourceforge.net/. Im Moment ist open-vm-tools-2009.01.21-142982 aktuell. Das tar.gz-Archiv speichern wir dann am Besten unter /opt ab.

Dann müssen wir noch die Sourcen der offiziellen VMware-Tools in die VM bekommen, indem wir im Infrastructure-Client die entsprechende Option auswählen (VM -> VMware Tools installieren/aktualisieren -> Interaktives Tools-Upgrade). Technisch wird damit ein ISO in das CD-Laufwerk der VM eingehängt, das wir erst mal mounten müssen:

mount /mnt/cdrom
cp /mnt/cdrom/VMwareTools-3.5.0-*.tar.gz /opt
umount /mnt/cdrom

Außerdem müssen wir erst noch ein kleines Paket aus dem Portage-Tree installieren:

emerge libdnet

Als nächstes entpacken wir unsere beiden Archive in /opt:

tar -xzf VMwareTools-3.5.0-*.tar.gz
tar -xzf open-vm-tools-2009.01.21-142982.tar.gz

Kommen wir jetzt zu den entscheidenden Schritten. Zunächst kompilieren wir die open-vm-tools für unseren Kernel und integrieren dann das Ergebnis in die offiziellen Tools. Dateien können und sollen überschrieben werden.

cd open-vm-tools-2009.01.21-142982
./configure --without-x --without-icu && make   

cd modules/linux/
for i in *; do mv ${i} ${i}-only; tar -cf ${i}.tar ${i}-only; done
cd ../../..
mv open-vm-tools-2009.01.21-142982/modules/linux/*.tar vmware-tools-distrib/lib/modules/source/

Damit das Installations-Skript der VMware-Tools durchläuft, müssen wir noch ein paar Verzeichnisse in /etc/init.d anlegen:

for i in {0..6}; do /bin/mkdir /etc/init.d/rc$i.d; done;

Jetzt müssen wir uns auf jeden Fall lokal, das heißt über die Konsole des VMware-Clients am System anmelden. Das folgende geht definitiv nicht über SSH!

cd /opt/vmware-tools-distrib
/vmware-install.pl

Hier können wir alles einfach bestätigen. Wenn alles fertig ist, sollten die Tools laufen. Damit dies auch bei jedem Start passiert, sollten wir die VMware-Tools zum „Autostart“ hinzufügen:

rc-update add vmware-tools default

Das sollte es gewesen sein. Nach jedem Kernel-Update müssen die open-vm-tools und die VMware-Tools neu kompiliert werden.

Update 15.12.2009: Leider funktioniert das Verfahren irgendwie nicht mehr mit den aktuellen ESX-3.5-Tools. Deshalb habe ich mal den Weg rein über die open-vm-tools ausprobiert. Die sind im Portage-Tree zwar immer nicht die aktuellesten aber die tun’s auch. Zunächst muß man in der /etc/portage/package.keywords folgende Einträge hinzufügen, da sämtliche Versionen als unstable markiert sind. Irgendwie schein sich kein Schwein mehr dafür zu interessieren.

app-emulation/open-vm-tools ~x86
app-emulation/open-vm-tools-kmod ~x86

Danach kann man die open-vm-tools einfach mit einem emerge installieren. Allerdings laufen die irgendwie nicht. Das ist wohl auch der Grund, warum die als unstable markiert sind. Aber im Bugzilla von Gentoo gibt’s dafür schon seit November ne Lösung, wofür sich noch niemand gefunden hat, die umzusetzen. Man muß ganz einfach im Verzeichnis /etc/vmware-tools/plugins/common alle Dateien mit der Endung .la löschen. Dann klappt’s auch.

Update 16.01.2010: In der aktuellen Version in Portage (0.0.20091216.217847-r1) braucht man die *.la-Dateien nicht mehr löschen. Aber mir ist noch was eingefallen. Der folgende Befehl kann nicht schaden:

echo vmxnet  >> /etc/modules.autoload.d/kernel-2.6

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Datum: Montag, 9. Februar 2009 23:11
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