War natürlich klar, dass wir heute viel zu früh wach geworden sind. So gegen 4:15 war’s vorbei mit dem Schlafen. Aber eigentlch haben wir ganz gut geschlafen. Waren ja auch hundemüde nach der langen Reise.

Wir haben uns dann gedacht: Machen wir das Beste draus und planen schon mal unsere weitere Reise während wir auf die Dämmerung warten. Wir haben uns dann grad für den 19.-21. ne Unterkunft in South Lake Takoe gebucht. Jetzt müssen wir nur schon mal klären, ob dort Schnee liegt und wenn ja, wie viel. Sonst brauchen wir vielleicht noch Schneeketten.

Nach einem schönen Frühstück mit Omlette und O-Saft bzw. Kaffe sind wir dann die Van Ness Ave. Richtung Norden zum Wasser aufgebrochen. Übrigens sind 40$ für ein Frühstück für zwei eindeutig zu viel! Aber geschmeckt hat’s trotzdem und morgen sparen wir Geld und essen woanders.

An der Bay angekommen, durften wir dann auch gleich einen netten Blick auf Alcatraz und die Golden Gate Bridge genießen. Da wir recht früh dran waren (9:30) war am Wasser noch nicht viel los. Und wir sind Richtung Osten an den Piers entlang gegangen. Dort waren wir auch an der Fähre, die bevor die Brücke gebaut wurde, die Verbindung nach Norden über das Golden Gate war.

Auf dem Weg zum Pier 39 sind wir dann noch an der Old Cannery vorbeigekommen. Das war früher die größte Konservendosenfabrik der Welt (von DelMonte) und ist heute sowas wie eine Passage mit Restaurants und Bars. Außerdem haben wir in einem kleinen Laden mir einen schicken Hut gegen die Sonne gekauft.

Witzig war auch ein farbiger Straßenmusikant mit Gitarre, der uns gleich Ansprach auf leicht gebrochenem Deutsch und uns fragte, ob wir aus Deutschland kämen. Er wäre auch mal dort gewesen in Hamburg und hätte dort mit Roland Kaiser Musik gemacht. Dann hat er uns noch Bilder gezeigt, wo er auch mit Gorbatschow zu sehen war. Wir haben dann festgestellt, dass er als Amerikaner einen deutschen Namen hat (Norbert) und ich als Deutscher einen eher amerikanischen. Aber der Höhepunkt war, dass er uns auf Plattdeutsch etwas vorgesungen hat. Für soviel Show und Freundlichkeit hat er sich dann auch etwas Geld für seinen Gitarrenkoffer verdient!

Kurz bevor wir dann endlich am Pier 39 ankamen, haben wir dann auch die Imbisse gesehen, wo man die für die Bay typischen Krabben (Dungeness Crab/Taschenkrebse) essen konnte. Die sind in San Francisco total beliebt und eine Art Spezialität. Einmal im Jahr soll es wohl auch ein großes Fest wegen der Krabben geben. Wir hatten aber gerade keinen Hunger. Von weitem konnte man übrigens schon die Seelöwen hören.

Die Seelöwen haben wir dann am Pier 39 auch sehen können. Die machen dort ein Mordsspektakel und sonnen sich auf einigen Stegen. Dem Treiben dort haben wir dann etwas länger zugeschaut.

Als nächstes wollten wir uns den Russion Hill vornehmen. Über diesen führt als besondere Attraktion die Lombard Street in Schlangenlinien zu seinem höchsten Punkt. Dazu muß man aber sagen, dass das dort auch wirklich notwendig ist, weil die Straße dort ein Gefälle von weit über 20% hat. Inzwischen hatte das Thermometer 25°C erreicht und die Mittagssonne schien uns auf unsere Köpfe. Als wir endlich oben angekommen waren, waren wir total kaputt und super durstig. Aber wir konnten mal wieder einige nette Bilder machen, denn man kann von dort aus richtig weit über die Stadt und die Bay gucken kann. Auch ein Cable Car hat dort oben seine Haltestelle. Um unseren Durst zu löschen, sind wir erst mal ins Hotel zurück. Außerdem wollten wir uns kürzere Hosen und andere Schuhe anziehen.

Nachdem wir uns etwas abgekühlt hatten, sind wir wieder Richtung Norden aufgebrochen. Dieses Mal wollten wir aber am Wasser nicht Richtung Osten sonder nach Westen in Richtung Golden Gate Bridge und Pazifik. Der Weg dorthin war recht lang. Ich glaube das waren so an die 10km. Aber es hat sich wirklich gelohnt! Wir haben unzählige Fotos gemacht und uns auch fotografieren lassen. Wir sind dann auch auf die Brücke rauf und sind bis zum ersten großen Pfeiler und wieder zurück gelaufen. Der Blick von der Brücke aus über die Bay und die Skyline von San Francisco sind echt beeindruckend! Zurück sind wir dann aber mit dem Bus gefahren, die hier von der Muni betrieben werden.

Ja viel haben wir dann abends nicht mehr gemacht. Susan war total müde und mußte erst mal ne Runde dösen. Außerdem mußten wir unseren Sonnenbrand auf den Armen versorgen. Interessanterweise haben wir uns eigentlich nur dort verbrannt, Obwohl unsere Beine die gleiche Menge Sonne abbekommen haben und vorher wesentlich weißer waren als die Arme.

Da wir inzwischen tierisch Hunger hatten, sind wir dann erst mal losgezogen, um uns ein Restaurant zu suchen. Immerhin war das Frühstück schon fast zwölf Stunden her und wir hatten zwischendurch eigentlich nur jede Menge getrunken. Wir sind dann von uns aus die California Street Richtung Osten und die Mason Richtung Norden gegangen. Auf unserem Weg sind wir dann an ein paar Nobelhotels vorbeigekommen, die wir aber nicht fotografieren konnten, weil’s schon zu dunkel war. Kurz vor der Lombard-Street haben wir dann einen netten Italiener gefunden, dessen Namen mir leider entfallen ist. Das war aber gegenüber von einem Supermarkt mit Parkhaus. Das Essen war zwar nicht ganz billig aber super lecker. Wir haben uns gedacht: An unserem ersten richtigen Abend können wir das mal tun! Gab Fisch für uns beide.

Danach sind wir noch mal zu den Piers runter. Dort tobte inzwischen das touristische Abendleben. Aber wir sind nur einmal durchgegangen und dann wieder zurück ins Hotel, wo wir gegen elf dann so langsam aber sicher ins Bett sind.

Morgen sind dann China-Town, der Financial District und evtl. noch SoMa (South of Market) dran bevor wir uns auf den Weg nach Inverness machen.

Mir fällt grad ein, dass von gestern ja noch ein paar Infos offen sind: Also der Wagen ist ein Pontiac G6 und meinem Ohr geht’s wieder gut!