Kalifornien-Urlaub Mai 2009 – Hoover Dam

Nach einer viel zu unruhigen Nacht aufgrund der Hitze, sind wir heut morgen schon halb acht aufgestanden, da es in dem Motel nur Frühstück bis 9:30 gab. Allerdings hätten wir uns die Eile auch schennken können, da es grauenvoll war. Erst mal gab es nur drei Tische an dem viel zu kleinen und eher schutzigen „Buffet“. Und dann gab es eigentlich auch außer Marmelade und Sirup kaum was zum Toast bzw. zu den pappigen Waffeln. Susan hat sich noch an nem gekochten Ei versucht, das schmeckte aber mehr nach Chlor als nach Ei.

Da wir immernoch nicht so richtig wußten, was wir heute machen sollen, entschieden wir uns kurzerhand, noch einmal den Hoover Dam aufzusuchen. Immerhin waren wir gestern erst in der Dämmerung da und sind nur halb über den Damm gekommen. Also haben wir uns noch mal auf den Weg gemacht. Bei Sonnenschein sieht das Wasser richtig genial aus. Das ist so richtig dunkel blau ja irgendwie mit ein wenig Türkis drin. Aber total klar. Als wir dann auf der anderen Seite angekommen sind, sind wir dann noch in das Besuchercenter.

Im Besuchercenter muß man nach einer Sicherheitskontrolle erst mal Eintritt bezahlen. Entweder rein für den Zutritt, oder für zwei unterschiedliche Touren. Wir haben nur die Karftwerkstour für 11$ pro Nase gemacht. Zuerst wurde uns ein Film über den Damm, seine Vorgeschichte, Entstehung und Auswirkungen gezeigt. Allerdings kam der Film eher als Werbefilm rüber. Interessant war es trotzdem. Anschließend ging es dann mit dem Fahrstuhl bis fast nach ganz unten und einen in den Fels geschlagenen Gang entlang in einen Raum, der auf einem der Rohre lag, durch die das Wasser zu bzw. von den Turbinen fließt. Dort hat uns der Guide dann etwas zu dem Aufbau des Damms erzählt und dass der Tunnel, in dem wir geraden sind, beim Bau zum Umleiten des Colorado River gedient hat, damit die Baustelle frei von Wasser war. Übrigens wurde bei dem Giessen der Betons ein spezielles Verfahren verwendet, da das Abbinden sonst ca. 100 Jahre gedauert hätte. Man hat den Damm blockweise gegossen und in den Blöcken Wasserleitungen verlegt, die von einer riesigen Kühlanlage mit kaltem Wasser versorgt wurden.

Danach sind wir mit dem Fahrstuhl dann zu der Ebene mit den Generatoren gefahren. Das ist eine riesige Halle mit acht Turbinen, von denen alle bis auf eine liefen. Da der Wasserstand im Moment nicht so hoch ist, läuft der Damm nur mit 88% Kapazität. So einen Raum gibt es auf der anderen Seite des Dammes auch noch einmal. Alles in allem also 16 Generatoren, die eine Gesamtleistung von 2GW haben. Der Fußboden auf der Plattform, wo wir standen war übrigens aus einer Art Granit. Der Guide meinte dann auch, dass es heute viel zu teuer wäre, so einen Boden zu verbauen.
Bevor wir abschließend dann noch nach ganz oben auf die Aussichtsplattform gegangen sind, gab es noch einen kleinen Bereich mit Infotafeln und Ausstellungsstücken zum Damm. Nach dem kühlen Klima im Damm war das dann natürlich auf der Aussichtsplattform wieder viel zu warm, da es inzwischen nach eins war. Wir haben dann noch ein paar Fotos gemacht und sind zum Auto zurück.

Eigentlich wollten wir noch ein Stück nach Arizone rein, um die Landschaft dort zu erkunden. Aber 6 Meilen hinter dem Damm ging auf einmal nichts mehr. Nicht mal Stop and Go sondern nur noch Stop. Nach 15 min hatten wir die Schnauze voll und sind einfach umgedreht. Wir haben dann auf dem Weg nach Las Vegas noch kurz ein paar Bilder von dem Stausee hinter dem Hoover Dam (Lake Mead) gemacht und haben dann unsere neue Herberge aufgesucht. Lake Mead dient übrigens als Naherholungsgebiet für Las Vegas.

Unser Hotel liegt in Las Vegas um unteren Ende des „Strip“. Nachdem wir endlich unseren Wagen geparkt hatten, haben wir uns auf den Weg zum Check-In gemacht. Der war dummerweise am anderen Ende der Pyramide. Also mußten wir einmal quer durch die Halle mit den Daddelautomaten, Roulette-Tischen, Bars und Restaurants. Am Check-In haben wir dann nen Schock bekommen. Da war eine total lange Schlange. Übrigens haben wir mittlerweile auch mitbekommen, warum die Hotelzimmer hier von Samstag auf Sonntag so teuer und auch heute noch etwas teurer sind. Montag ist Memorial Day und damit ein langes Wochenende. Wir mußte dann so ca. ne halbe Stunde in der Schlange warten, bis wir endlich drankamen. Unser Zimmer ist im 12. von 16 Stockwerken und wir haben Blick auf das „Mandalay Bay“ und „The Hotel“. Dahinter ist der Flughafen, von dem wir aber nichts hören. Vom Strip können wir leider nichts sehen, da der in die andere Richtung geht. Immerhin ist es von unserm Zimmer aus nicht weit bis zum Parkdeck. Somit brauchten wir die Koffer nicht so weit tragen. Unser Zimmerfenster ist übrigens schräg, und auch der Fahrstuhl hier hoch fährt nicht senkrecht sondern diogonal an der Schräge der Innenwand hoch. Ist ein witziges Gefühl.

Ansonsten laufen hier bisher ohne Ende die unterschiedlichsten Leute rum. Am meisten aber eher so um unser Alter rum, die so aussehen, als ob sie hier mal so richtig die Sau rauslassen wollen. Da wir beide total kaputt sind (ich von der Fahrt gestern und wenig Schlaf und Susan, weil sie die Klimanlagen nicht so gut abkann), haben wir heute außer Essen nichts mehr gemacht. Wir werden morgen mal den Strip bei Tageslicht erkunden, damit wir dann wissen, was wir abends fotografieren können und wo man lang kann, ohne auf die Nase zu bekommen. Eigentlich wollten wir unsern 25$-Gutschein, den wir beim Check-In bekommen hatten, in dem Steakrestaurant des Hotels auf den Kopp hauen. Aber die hatten da total die Mondpreise. Unter 40$ gab’s da kein Steak. Und da waren die Beilagen noch nicht mal drin. Na und dann kommen ja in den USA immernoch Tax und Trinkgeld dazu. Da sind wir dann lieber in das Buffet-Restaurant gegangen. Da gab’s All-You-Can-Eat für 20$ pro Nase. Das war genau das, was wir nach dem bescheidenen Frühstück brauchten.

Den Bericht von morgen gibt es dann erst übermorgen, da der Internetzugang hier dreisterweise 15$ für 24 Stunden kostet. In jedem pissigen Dorf-Motel gibt’s das zumindest in der Lobby für lau. Aber hier wollen die Kohle sehen. Arschlöcher und Abzocker sind das!

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Datum: Sonntag, 24. Mai 2009 23:09
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4 Kommentare

  1. 1

    …hehe, ich hatte noch schreiben wollen, nachdem ich auf der Site vom „Luxor“ war: „Haltet eure Portemonnaies fest!“ ;) Ist halt ’ne Abzocker-Ecke, eben Las Vegas, ne? – Erholt euch gut! Die Infos über den Staudamm sind ja echt interessant – merciii :)LG Ma

  2. 2

    …und euer Hotelzimmer gefällt mir, der Blick auch – ist schon gigantisch…

  3. 3

    Danke für eure Karte! Hat ja im Zeitalter der Elektronik irgendwie was Besonderes :) Viel Spaß noch… LG Ma

  4. 4

    Euer Reisebericht ist klasse- und viel Sätze kommen mir sooo bekannt vor. Bewahrt euch das ‚Geschreibsel‘ gut auf- man vergißt sonst so unheimlich viel.
    Viel Spaß noch!

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